Cafecita †

* Juni 2020
† Juli 2025

Wir haben gedacht, wir schaffen es. Cafecita ging es so viel besser. Sie hatte etwas zugenommen, auch die Atmung war deutliche besser. Sie fraß gut, schmuste mit uns, war immer guter Laune. Wir dachten, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, ihr ein Zuhause zu suchen, damit sie wieder vollständig auf die Pfoten kommen kann. Dann der Rückfall. Sie atmete plötzlich wieder schwer, wurde sofort hospitalisiert. Eine Röntgenaufnahme ergab kein wirklich eindeutiges Bild, nur, dass irgendwas nicht stimmte mit ihrer Lunge. Womöglich ein Tumor? FIP? Der Tierarzt machte uns keine große Hoffnung, aber zumindest gelang es ihm Cafecita zu stabilisieren. Sie kam zurück in die Auffangstation. Doch bereits nach kurzer Zeit musste sie wieder in die Klinik. Sie hatte immer mehr Flüssigkeit in der Lunge, es bereitete ihr immer mehr Schwierigkeiten zu atmen. Es war nicht mehr mit anzusehen, wie sie litt. Schweren Herzens haben wir sie gehen lassen. Cafecita war nicht lange bei uns. Trotzdem hat sie sich tief in unsere Herzen eingegraben. Mach‘s gut kleine Maus. Wir hatten dir so sehr mehr Zeit gewünscht, vor allem eine richtige Familie. Leider sollte das alles nicht sein. Wenigstens musst Du jetzt nicht mehr leiden. Komm gut über die Regenbogenbrücke, Cafecita. Du warst bei uns eine von vielen Katzen und doch ist jede einzigartig– auch und gerade Du. Wir werden Dich, unsere starke, tapfere Cafecita, nicht vergessen.


Cafecita stammt aus einer Kolonie, in der wir gerade für eine Gemeinde kastrieren. In Spanien nennt man das die Methode CER: Capturar (fangen), Esterilizar (sterilisieren bzw. in diesem Fall kastrieren) und Retorno (zurück in die Kolonie bringen), die auch inzwischen gesetzlich geregelt ist. Leider stehen immer wieder viel zu wenig Gelder zur Verfügung, so dass wir die Kastrationen meistens selbst bezahlen müssen. Cafecita haben wir – wie gesagt - im Rahmen einer Kastrations-Kampagne einer Gemeinde eingefangen. Aber zur Kastration kam es erst gar nicht. Als Cafecita bereits in der Narkose lag, entdeckte der Tierarzt, dass sie schwer atmete. Nach Rücksprache mit uns wurde sie wieder aufgeweckt. Die Kastration wurde verschoben. Im Moment ist Cafecita bei uns in der Auffangstation und wird gepäppelt. Die Maus war klapperdürr, total verwurmt und voll von Parasiten, erholt sich aber jetzt langsam mit der entsprechenden medikamentösen Behandlung. Wie sich bei ihr die Atmung entwickelt, müssen wir noch abwarten. Sie soll in den nächsten Tagen nochmal dem Tierarzt vorgestellt werden und kann dann hoffentlich auch bald kastriert werden.. Da sich Cafecita als eine ganz liebe Katze entpuppt hat, die bestimmt einmal ein Zuhause hatte, haben wir beschlossen sie nicht zurück in ihre Kolonie zu bringen. Wir suchen jetzt für Cafecita ein Zuhause. Sie hat sich inzwischen so weit erholt, dass wir sie endlich vorstellen können. Bis es soweit ist, bis die hübsche Cafecita ein Zuhause findet, wäre es natürlich für uns besonders wichtig, dass sie eine Patin oder einen Paten findet. Dann wäre wenigstens ihr Unterhalt gesichert. Gleich eine Familie wäre natürlich auch recht.