Online-Spende

Indi †

* Januar 1999
† November 2013

Indi wurde von Anja H. gerettet.

In den ersten Wochen als du bei mir warst hast du dich kaum anfassen lassen - trotz dass du niemals ängstlich warst hast du ständig nach mir gebissen wenn ich dich streicheln wollte. Im Laufe der Zeit hast du mich dann immer mehr in dein Herz geschlossen. Intensiv schmusen wolltest du zwar nie, nur am Kopf und am Bauch durfte ich dich streicheln, dafür warst du immer in meiner Nähe. Du bist mir auf Schritt und Tritt gefolgt und bist mir nie von der Seite gewichen. Wenn ich in der Badewanne lag hast du dich auf den Rand gesetzt bis ich fertig war, denn wenn du neben der Wanne gewartet hättest wären wir zu weit voneinander entfernt gewesen. Wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch war hast du lautstark vor ihrer Tür protestiert bis ich wieder raus kam - mit rein durftest du nicht, denn du hast ja immer ihre Hunde gebissen. Wenn ich mit dem Auto wegfuhr, wolltest du immer mit einsteigen. Es hat mir jedes Mal leid getan dich wieder aus dem Auto zu setzen und ohne dich zu fahren, aber ich hätte dich ja nicht mit zur Arbeit nehmen können. Nachdem du dann auch noch angefangen hast meinen Auto hinterher bis zur Hauptverkehrsstraße nachzurennen, musste ich dich leider im Haus lassen wenn ich wegfuhr. Und wenn ich wieder nach Hause kam warst du immer der Erste der mich im Treppenhaus empfangen hat.

Du warst mein großer Kämpfer - selbst als du krank wurdest und die vielen Operationen über dich ergehen lassen musstest warst du immer der Chef im Haus. Immer hast du über alles gewacht und jeden zurecht gewiesen wenn mal etwas nicht so war wie es sein sollte. Andere Menschen und Tiere mochtest du nicht besonders, mich zu haben hat dir völlig ausgereicht. Obwol du nie richtig schmusen wolltest war unsere Bindung so tief wie sonst bei keiner meiner Katzen.

In den letzten Monaten überschlugen sich allerdings deine Neuerkrankungen - zu deinem Abszess kamen Diabetes, eine Pankreatitis, immer wiederkehrenden Geschwüre in Mund und Nase, Entzündungen an der Pfote und letztendlich noch Morbus Cushing. Wir haben so vieles versucht, doch jedes Mal wenn ich glaubte eine deiner Erkankung im Griff zu haben kam eine neue hinzu. Als du in den letzten Tagen das Essen auch noch komplett eingestellt hast, wusste ich dass ich dir nur noch helfen kann indem ich deinen letzten Weg so angenehm wie möglich für dich mache.

Es tut mir leid dir in den letzten Monaten noch so viele Tierarztbesuche, Untersuchungen und Operationen zugemutet zu haben, hätte ich gewusst dass dein Tod so nahe ist, hätte ich dir das gerne erspart.

In Zukunft werde ich alleine im Badezimmer sein und niemand wird mir freudestrahlend entgegenlaufen wenn ich nach Hause komme. Du hinterlässt hier eine riesige Lücke - ich vermisse dich sehr und werde dich nie vergessen. Indi, ich danke dir für die vier wundervollen Jahre!


Indi´s Vermittlungstext:
Indi wurde von seiner „Familie“ in der Tötungsstation in Bilbao abgegeben.
Indi hat es sehr schwer, ein Zuhause zu finden, da er nicht mehr der jüngste und noch obendrein „nur“ grau getigert ist. Alle gehen an ihm vorbei, niemand beachtet ihn.....
Indi ist ein sehr großer und etwas moppeliger Kater. Er ist sehr ruhig aber weder ängstlich noch scheu. Er betrachtet neugierig und interessiert seine Umgebung. Indi ist (noch) kein extremer Schmusebär, ist aber sehr lieb und zugänglich.
Indi ist mit Katzen sehr verträglich, bei Katern geht es nach Sympathie. Der freundliche Indi geht aber Streitereien aus dem Weg und zieht sich dann grummelnd zurück.
Ist er denn wirklich schon zu alt, um geliebt zu werden?